"Geld wächst nicht auf Bäumen und wird nicht von Politikern geschaffen" - mit Phil Lojacono

In dieser Podcast-Folge spricht Niko mit dem Schweizer Unternehmer und Autor, Phil Lojacono, über die aktuelle Bankenkrise, deren Hintergründe und wie Bitcoin für diese Probleme eine Lösung anbietet.

Dieser wöchentliche Podcast über Bitcoin ist die Initiative des Wiener Finanzjournalisten Niko Jilch. Das Ziel: Die deutschsprachige Bitcoin-Community zu stärken und zu vernetzen - und das Phänomen Bitcoin einer möglichst breiten Masse näher zu bringen.

Wir begleiten dieses Projekt als einer der Hauptsponsoren in diesem Blog und stellen alle Podcast-Folgen auch hier als Video zur Verfügung.

Was Bitcoin bringt. Folge vom 24.03.2023

Vor rund 10 Tagen war der Unternehmer und Autor, Phil Lojacono, für einen Deep Dive zur aktuellen Bankenkrise zu Gast in Nikos Podcast. Er liefert mit seinem Newsletter auf coprnic.us jede Woche eine genaue Analyse der Vorkommnisse rund um Finanzen, Banken und Bitcoin.

Als Schweizer hat Phil so einiges zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zu sagen - aber als Bitcoiner geht sein Verständnis zur aktuellen Finanzkrise noch viel tiefer: "Die Fundamentaldaten von Bitcoin gehen nur in eine Richtung", sagt Phil. Und, mit einem Blick in Richtung Modern Monetary Theory: "Geld wächst nicht auf Bäumen und wird nicht von Politikern geschaffen", merkt er sarkastisch an.

Im Hinblick auf die Bankenpleite der SVB sowie auch der Credit Suisse sieht er vor allem das Management der Banken, die Regulierung und auch die Geldpolitik in der Verantwortung. "Das System wurde über 10 Jahre lang massiv manipuliert, darunter leiden die Banken natürlich. Geld war defacto gratis, man musste im Grunde sogar dafür bezahlen, dass man Geld hatte. Eigentlich hätten wir schon viel länger die Zinsen wieder anheben müssen, aber das hat die Politik wohl verzögert, weil sich viele hoch verschuldete Staaten höhere Zinsen gar nicht leisten hätten können. Während Covid hat man dann alles ad Absurdum geführt, es wurden über 13 Billionen neue Dollar geschaffen!"

Wie in seinem Artikel "Banken Konkurs - Der Use Case für Bitcoin" beschrieben, löst Bitcoin laut Phil die folgenden 3 Probleme - wir zitieren:

  • "Fristenkongruenz und & fractional reserve banking: Geld auszuleihen kann durchaus Sinn machen. Es wird damit von "unproduktiven" Sparern zu "produktiven" Firmen verschoben. Das ist auch bei einem Bitcoin System der Fall. Nur existiert das Geld nicht plötzlich mehrfach. Ein Bitcoin besteht aus 100m Sats (Satoshis) und insgesamt wird es nie mehr als 21 Millionen Bitcoin geben. Diese können weder dupliziert, noch gefälscht, noch arbiträr vermehrt werden. Jede Person auf der ganzen Welt kann jederzeit überprüfen, ob er/sie echte Bitcoin hält oder nicht."
  • "Geldpolitik und ausweitende Geldmengen: Die Weltwirtschaft lief zehn Jahre auf allen Zylindern aufgrund der Tiefzinspolitik. Riesige Blasen wurden kreiert, Immobilienpreise gingen durch die Decke, Zombiefirmen wurden am Leben gelassen, Crypto Schneeballsysteme gingen durch die Decke und einige Leute wurden unglaublich reich. Offensichtlich profitierten nicht alle im gleichen Rahmen, was mittelfristig auch zu sozialen Unruhe führen wird. Nun gehen die ökonomischen Lehren auseinander und man kann verschiedene Meinungen zur aktiven Geldpolitik vertreten - unbestritten ist aber, dass der Effekt enorm gross ist. Bei Bitcoin gibt es das nicht. Die Geldpolitik von Bitcoin ist ganz klar definiert und durch nichts und niemanden veränderbar. Stand heute werden 6.25 neue Bitcoin alle 10 Minuten kreiert, ab April 2024 sind es dann noch 3.125 und dann immer 50% weniger alle vier Jahre. Bis schlussendlich im Jahre 2140 der letzte der 21 Millionen Bitcoin "gemined" wird."
  • "Faktor Mensch: Egal wie man zu den Geschehnissen steht, ob man keine oder allmächtige Regulierung wünscht, ob man für einen grossen, kleinen oder inexistenten Staat ist, ob man Tech-Firmen oder die WallStreet cool findet oder nicht - alle Probleme haben eines gemeinsam: Sie scheitern immer am Faktor Mensch. Sei es Gier, Inkompetenz, Egomanie oder was auch immer, es sind immer menschliche Fehler für das Leid vieler verantwortlich. Bitcoin entfernt den Faktor Mensch aus dem System. Man muss Mathematik und Physik vertrauen und nicht Jerome Powell als Oberaufseher des FED, Gregory Becker als CEO der Silicon Valley Bank oder Urs Rohner als langjährigem VRP der Credit Suisse."

Phil schreibt in seinem Artikel abschließend, dass ein Bitcoin Standard natürlich auch nicht alle Probleme lösen würde, aber dass es sicher lohnenswert sei, mit offenen Scheuklappen durch die Welt zu gehen und sich nach Alternativen für die aktuelle, unglaublich zentrale Geldpolitik umzusehen.

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