Bitcoin im Portfolio: Potenzial nutzen, Risiko minimieren

In diesem Gastbeitrag beleuchtet der Analyst Jan Wüstenfeld die einzigartigen fundamentalen Eigenschaften von Bitcoin, die es trotz der hohen Preisschwankungen zu einem attraktiven Investment machen. Anhand praktischer Beispiele wird gezeigt, wie durch die Integration von Bitcoin in traditionelle Anlageportfolios die Volatilität minimiert und das Rendite-Risiko-Verhältnis verbessert werden kann.

Bitcoin besitzt einzigartige fundamentale Eigenschaften, die Bitcoin zu einem attraktiven Investment machen – Unkorruptibilität, Dezentralität, Beständigkeit, Knappheit. Die hohen Preisschwankungen von Bitcoin mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken. Insbesondere die langen Preiskorrekturen in Bärenmärkten, wenn die allgemeine Stimmung schlecht ist, können selbst erfahrene Bitcoin-Halter herausfordern. 

Ein Beispiel für eine kleinere Korrektur sind die jüngsten Preisschwankungen, bei denen der Bitcoin-Preis innerhalb kurzer Zeit von über €67.000 auf zeitweise unter €56.000 gefallen ist. Besonders für Neulinge in der Welt von Bitcoin können solche Schwankungen abschreckend wirken. Doch wie kannst du vom Potenzial des Bitcoin-Preises profitieren und gleichzeitig die Volatilität deines Portfolios minimieren?

Risikoadjustierte Rendite von Bitcoin

Bitcoin ist bekannt für seine Preiszyklen mit teils starken Volatilitäten, zeigt jedoch über mittel- bis langfristige Zeiträume hinweg eine historische Aufwärtstendenz. Die risikoadjustierte Rendite von Bitcoin, die das Verhältnis von Rendite zu Risiko (Volatilität) berücksichtigt, war in den letzten acht Jahren, insbesondere bei einer Haltedauer von mindestens vier Jahren – was einem Halving-Zyklus entspricht – im Vergleich zu traditionellen Vermögenswerten unübertroffen. Dies unterstreicht die Attraktivität von Bitcoin als langfristige Anlage, besonders für Investoren, die bereit sind, kurzfristige Volatilität zu akzeptieren und eine langfristige Perspektive zu verfolgen.

Bitcoin Risk Adjusted Returns

Traditionelle Portfolien mit Bitcoin-Allokation

Eine Strategie, um von dieser Dynamik zu profitieren und gleichzeitig das Risiko zu minimieren, besteht darin, Bitcoin in ein traditionelles Anlageportfolio zu integrieren. Eine Studie von Bitwise, einem renommierten Emittenten eines Bitcoin-ETFs, hat genau diesen Ansatz untersucht. Dabei wurde ein klassisches 60/40-Portfolio (60 % Aktien, 40 % Anleihen) mit einem Portfolio verglichen, das Bitcoin beinhaltet. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits eine geringe Beimischung von Bitcoin, z. B. 1 %, zu einer signifikanten Steigerung der Rendite führen kann, ohne dass die Volatilität des Gesamtportfolios übermäßig zunimmt oder die maximalen Korrekturen stark ansteigen.

Portfolio Performance Metrics

Ebenfalls zeigt eine Analyse von Incrementum das beträchtliche Potenzial einer Bitcoin-Position innerhalb eines Portfolios, das auf dem MSCI World Index und Gold basiert, im Verhältnis von 85/15. Bereits bei einer Bitcoin-Allokation von 5 % ist eine deutliche Outperformance erkennbar. Dies unterstreicht die Stärke von Bitcoin als wertvolle Ergänzung zu traditionellen Anlagestrategien, da es nicht nur die Diversifikation erhöht, sondern auch das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen bietet.

Fazit

Während vergangene Leistungen keine Garantie für zukünftige Ergebnisse bieten, illustrieren solche Analysen, dass eine moderate Beimischung von Bitcoin das Rendite-Risiko-Verhältnis eines Portfolios verbessern kann. Die möglichen Verluste durch eine kleine Bitcoin-Allokation bleiben im Gesamtkontext des Portfolios begrenzt, während die potenziellen Gewinne beträchtlich sein können.

Mit der Integration von Bitcoin in dein Portfolio kannst du vom Preispotenzial profitieren, während die Volatilität des Gesamtportfolios nur minimal steigt. Bei zunehmender Überzeugung und Wissen über Bitcoin kann die Gewichtung im Portfolio entsprechend angepasst werden.

Es ist wichtig, dass du dich bei deiner Bitcoin-Position und den starken Preisschwankungen wohl fühlst und nicht in Versuchung gerätst, während einer starken Preiskorrektur oder einem langwierigen Bärenmarkt mit Verlust zu verkaufen.

Über den Autor

Jan Wüstenfeld ist Ökonom, Analyst und überzeugter Bitcoiner. Seine Analysen zu verschiedenen Bitcoin-Statistiken, On-Chain-Metriken, aber auch Einschätzungen zu Vorgehensweisen der Zentralbanken und der Entwicklung der Anleihenmärkte veröffentlicht er regelmäßig auf seiner Website "Bitcoin Market Intelligence".

Disclaimer: Die in den Gastbeiträgen geäußerten Ansichten und Informationen sollten nicht als finanzielle Beratung interpretiert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass Coinfinity nicht zwangsläufig die gleichen Positionen und Auffassungen wie in den hier bereitgestellten Inhalten vertritt.