Intelligence against crime: Interview mit Stefan von Foreus

Stefan Embacher hat mit der Gründung von Foreus der Cyber-Kriminalität den Kampf angesagt. In diesem Interview lernen wir Stefan besser kennen und erfahren, wie Big Data Science und künstliche Intelligenz bei der Prävention und Aufklärung von Cyber Crime-Delikten helfen können. Abschließend hat der Sicherheitsexperte noch 3 wichtige Tipps für uns, mit welchen man sich besser vor Cyberattacken schützt.

Cyber-Kriminalität gehört wie Online-Shopping auch in Österreich mittlerweile zum Alltag. Laut einem Cybercrime-Report des Bundeskriminalamts Österreichs stieg die Zahl der angezeigten Cybercrime-Fälle im Jahr 2021 um 28,6%. Die Aufklärungsquote dieser angezeigten Fälle lag mit August 2022 bei rund 36%. (Quelle: bmi.gv.at)

Was passiert also mit den restlichen 64% der nicht aufgeklärten Fälle? Sind die Betrugsopfer hier auf sich alleine gestellt? Nein, denn genau hier knüpft Foreus an. Sehen wir uns nun an, wer denn eigentlich hinter dem Unternehmen steckt.

Stefan im Portrait

Stefan Embacher Foreus

Hallo! Ich bin Stefan Embacher, Co-Founder und CEO von Foreus. Meine Karriere begann beim österreichischen Bundesheer, wo ich 8 Jahre als Berufsunteroffizier gearbeitet habe, danach war ich 3 Jahre beim Software Unternehmen Palantir tätig. Im Jahr 2021 habe ich FOREUS gegründet. Seither bin ich nicht nur als Sicherheitsberater anerkannt, sondern auch als Buchautor mit dem Werk „White Crime“.

Als CEO von FOREUS leite ich ein Team von 20 Fachleuten, welches Unternehmen unterstützt, sich in einer immer komplexeren Welt sicher zu bewegen.

Fragen & Antworten

1) “Intelligence against crime” ist euer Motto bei FOREUS, kannst du uns einen kleinen Einblick geben, was ihr so anbietet und was euch täglich beschäftigt? 

Das bedeutet, dass wir datengetriebene Informationsbeschaffung durchführen und durch Big Data Analysen und Künstliche Intelligenz Cyber, Wirtschafts- und Krypto Delikte präventiv verhindern und im Schadensfall gerichtsverwertbar aufklären.

2) Was ist dein persönlicher Bezug zu Bitcoin und wie kamst du dazu?

Im Jahr 2014 hat mir mein Bundesheer Kamerad auf der Akademie den Tipp gegeben, in Bitcoin zu investieren. Danach habe ich begonnen, mich mit der Thematik zu beschäftigen und bin seither Bitcoin Investor „Only Bitcoin“.

3) Wir kennen die Vorwürfe, Bitcoin sei nur für Kriminelle. Nun sitzt ihr ja direkt an der Quelle. Was ergeben eure Schätzungen, wie groß ist der Anteil an kriminellen Aktivitäten wirklich?

  • Meistens handelt es sich dabei um oberflächliche Vorwürfe von Menschen, die sich mit der Thematik noch nicht auseinandergesetzt haben und ausschließlich Medienberichte als Diskussionsgrundlage verwenden. In den Medien wird der Bitcoin zu 80 % mit negativen Anschuldigungen konfrontiert und dementsprechend ist dies auch die Meinung der breiten Masse.
  • Auf den Punkt gebracht bringt der Bitcoin mehr positives in die Welt als negatives. Aber selbstverständlich nutzen kriminelle Akteure die Vorteile der Technologie aus, um einen wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen. Man sieht aber auch, dass sich derzeit im Darknet die Bezahlmöglichkeiten stark in Richtung Gutscheine bewegen. Zum Beispiel Amazon Gutscheine. Der Vorteil hierbei ist, die vollkommene Anonymität zu genießen und vollkommen außerhalb des regulären Finanzmarktes agieren zu können. Also man sieht hierbei, dass nicht der Bitcoin das kriminelle Sachgut ist, sondern dass am Ende die Tat immer noch von einem Menschen begangen wird, und dieser mit seinem technischen Wissen dementsprechend die Tat umsetzt. Völlig belanglos, ob der wirtschaftliche Vorteil durch Bitcoin oder sonstigem erzielt wird.

4) Haben Fälle wie FTX den Bedarf eurer Services erhöht? Melden sich Unternehmen, die auditiert werden möchten, oder eventuell sogar Nationalstaaten und Behörden, die bestehende Krypto-Services auf Herz und Nieren überprüft sehen wollen? 

Natürlich befeuern derartige Ereignisse unser Geschäftsmodell. Das Problem in solchen Fällen allerdings ist, dass sich in derartigen Fällen meist nur Kleinanleger bei uns melden mit einer Schadenssumme von 1.000 – 10.000 €. Hierbei ist es für uns schwierig, einem Betrugsopfer helfen zu können, da der Aufwand auf unserer Seite einhergehend mit dem Kundennutzen in keiner Relation steht. Behörden wie Staatsanwaltschaften greifen mittlerweile schon auf unsere Leistungen zurück, und das ist auch die Richtung, in die wir in Zukunft gehen wollen, weil meiner Meinung nach derartige Betrugsdelikte, zumindest in der Aufklärung, staatliche Ressourcen benötigt werden.

5) In einer Zeit, in der digitale Kontrolle und Überwachung zunehmen, siehst du Bitcoin als eine Art Antithese zu diesen Strömungen?

Man sieht anhand der aktuellen Entwicklungen und der derzeit vorherrschenden politischen Diskussion, dass der Staat immer mehr in Persönlichkeitsrechte der Bürger eingreifen möchte (Abschaffung des Amtsgeheimnisses, laut Karoline Edtstadler: Der moderne Staat ist da). Dies bedeutet aber wiederum, dass sich in den nächsten 10 Jahren in Bezug auf Datenschutz, Strafverfolgung und Gesetzesnovellen sehr vieles verändern wird. Auch der digitale Euro ist grundsätzlich eine technische Innovation und dafür stehe ich auch, nämlich Technik zu verwenden, die zukunftsträchtig scheint. Jedoch möchte ich einhergehend damit vor der zunehmenden Zentralisierung der Politik in Europa warnen. Dementsprechend möchte ich anmerken, dass hierbei der Bitcoin auf der guten Seite Anwendung finden muss.

6) On-Chain-Analyse ist oft auch in der Kritik. Es wird manchmal behauptet, man kann wesentlich weniger herauslesen als propagiert wird. Was würdest du dem entgegnen? 

Hierzu kann ich keine vollumfängliche Auskunft geben, jedoch möchte ich anmerken, dass On-Chain-Analysen nicht das Allheilmittel sind, um kriminelle Aktivitäten zu detektieren.

7) Wenn wir euer Knowhow einmal für den Normalbürger anzapfen dürfen, was wären die 3 wichtigsten Vorkehrungen, die man treffen sollte, um sich bestmöglich vor Cyberangriffen zu schützen? 

  • Multi-Faktor-Authentifizierung für alle Logins (Bank, etc.)
  • Zu wissen, was es bedeutet, manipuliert zu werden bzw. zu erkennen, wann man manipuliert wird
  • So gut als möglich in allen Chatforen auf seine Privatsphäre zu achten

8) Zurück zu Bitcoin. Was würdest du Menschen ans Herz legen, die sich noch nicht so tiefgreifend mit Bitcoin beschäftigt haben?

  • Zuerst informieren, dann investieren
  • Geringe Summen regelmäßig investieren
  • Langfristig denken anstatt kurzfristig entscheiden

9) Wo siehst du Bitcoin in 10 Jahren? Eine Nische unter vielen Assetklasse, oder globales, transparentes, digitales Geld-Netzwerk? 

  • Ich sehe Bitcoin in 10 Jahren als stärkstes Anlageprodukt der Welt
  • Ich denke wir sind derzeit noch meilenweit davon entfernt, mit Bitcoin flächendeckende Zahlungen wie Restaurantbesuche durchzuführen

Die Coinfinity Bitcoin App ist da! Stay humble, stack sats.