Mit Bitcoin in eine nachhaltige Zukunft: Interview mit Dr. Harald Rauter

Wir haben mit dem Investment- und Portfolio Manager, Dr. Harald Rauter, über Bitcoin und Klimaschutz gesprochen. Er argumentiert, dass ein nachhaltiger Wandel nur durch innovative, marktorientierte Ansätze gelingen kann und sieht in Bitcoin eine Lösung, die durch eine gesunde Kapitalallokation und sparsame Ressourcennutzung ökologische sowie ökonomische Ziele in Einklang bringt.

"Für mich heisst nachhaltige Zukunft die Kombination aus organischem, deflationärem, technologischen Fortschritt, kombiniert mit einem nicht-inflationärem Geldsystem, welches darüber hinaus in seiner Eigenschaft als opportuner Energiekonsument dazu beiträgt, dass wir Energiegewinnung so schnell und hoch skalieren können, dass wir fast von “unerschöpflicher” Energie Verfügbarkeit sprechen können - Wohlstand inklusive."

Harald Rauter im Portrait

Mein Background ist Investment Management, Strategic Venturing und Portfolio Management mit Schwerpunkt auf Clean- und Climate Tech. Das habe ich lange für große öffentliche Körperschaften wie z.B. die Europäische Kommission gemacht, aber auch für private strategische Venture Funds. 

Gegenwärtig bin ich im Begriff, mich mit meiner eigenen Unternehmung als strategischer Venture Advisor und Equity Investor selbständig zu machen. Mein Fokus liegt auf Capital Brokerage and Capital Advisory. Ich möchte jungen Ventures helfen, sich einerseits gegenüber dem Kapital für Finanzierungsrunden besser aufzustellen andererseits möchte ich unterschiedlichen Capital Pools wie Family Offices, Venture Firms, vermögenden Individuen, institutionellen Investoren helfen, sich strategisch so aufzustellen, um Macrotrends wie Bitcoin, Klima und Nachhaltigkeit nicht zu verschlafen und bestmöglich für sich zu nutzen. Obwohl diese Themenbereiche allgegenwärtig sind, gibt es im Detail doch viele Missverständnisse und hohen Erklärungsbedarf, um von diesen Trends überproportional zu profitieren. Diese Lücke fülle ich.

Meine Links

Bitcoinfirst.work 
LinkedIn

Twitter / X

harald@bitcoinfirst.work

Fragen & Antworten

Harald, wie bist du ursprünglich auf das Thema Klimawandel und dessen Verbindung zu Bitcoin aufmerksam geworden? Gibt es für dich eine besondere Erkenntnis, die für dich hervorsticht?

Die wegweisendsten Ereignisse im Leben passieren oft zufällig. In diesen besonderen Momenten des Lebens hat man meist zuallererst ein Gefühl, einen Impuls, fast eine Eingebung, dass Dinge zusammengehören und ineinander Sinn machen, bevor man es rational und faktisch erklären kann. Meine Faszination galt immer der Komplexität oder den nicht-linearen Systemen. Dies unabhängig davon, ob es um die nicht-linearen Wechselwirkungen in der physikalisch-chemischen Welt und deren Auswirkung auf die langfristige Oberflächentemperatur geht, oder um die nicht-linearen Dynamiken von sozialen Systemen und deren Auswirkung auf Handeln und Gesellschaftsbildung.

Dieses Interesse war und ist dies immer noch der gemeinsame Nenner zwischen den Themen Klima und Bitcoin. Wer beide Themenbereiche und Communities kennt, wird sehr schnell feststellen, dass beide von sehr fixen Ideen und Konzepten geprägt sind. Ich möchte das gar nicht bewerten, sondern lediglich feststellen, dass ich glaube, dass es normal ist, dass Mission getriebene Bewegungen, wie es sowohl die Klima- als auch die Bitcoin Bewegung ist, meist von sehr festen und unverrückbaren Idealen getrieben sind. Aufgrund dessen, dass ich mich weder von der einen noch der anderen Community vereinnahmen lassen möchte, bin ich mit meiner Auseinandersetzung des Themas Klima und Bitcoin lange unter Radar geflogen und musste zuerst für mich verstehen, ob diese zwei Themen wirklich so unvereinbar sind, wie es die Mehrheitsmeinung beider Lager immer wieder betont.

Die letzten Jahre seit ca. 2020 haben diesbezüglich eine neue Faktenlage geschaffen, die klar zeigt, dass beide Themen nicht nur vereinbar gedacht werden können, sondern tatsächlich nachhaltige Lösungsversprechen anbieten, die wir erst beginnen, zu verstehen. In diesem Sinne bin ich ermutigt als Brückenbauer, diese Möglichkeitsräume zu erklären, zu kommunizieren und durch Taten zu befüllen. Schlussendlich eint uns unser kollektives Bedürfnis nach einer Welt, in der es sich in Frieden und im Einklang mit der Umwelt möglichst gut leben lässt. Um dies zu erreichen müssen wir aber die Diskurspolarisierung, welche wir ja quer durch die Gesellschaft beobachten, und welche auch vor diesen beiden Themenpolen Klima-Bitcoin nicht halt macht, überwinden. 

Du hast einmal erwähnt, dass Kapitalallokation und Unternehmertum der einzige Weg in Richtung eines nachhaltigen Wandels sein kann? Kannst du das ausführen? 

Das stimmt. Es ist die endgültige und für mich wichtigste Erkenntnis aus 10 Jahren Auseinandersetzung mit dem Thema, wie man den beschleunigten Klimawandel möglichst effizient und effektiv stoppen kann. Entscheidend dabei ist aber, und dieser Punkt ist extrem wichtig, dass wir dabei nicht unseren Wohlstand aufs Spiel setzen dürfen. Ich glaube, genau in diesem Punkt trennt sich meine Lösungssicht von der, der Klimaaktivisten. Wenn man die Geschichte der Erkenntnisgewinne über die Auswirkungen der vermehrten Anreicherung von diversen Treibhausgasen in Bodennähe über die vergangenen 150 Jahre beobachtet, dann hat man schon relativ früh die Zusammenhänge und Konsequenzen auf die realen Lebensbedingungen verstanden. Wo die Weltgemeinschaft meiner Meinung nach falsch abgebogen ist, war bei der Antwort auf die Frage: Wie gehen wir jetzt mit diesem Faktenwissen um und wie übersetzt sich nun Wissen in konkrete Handlungen?

Und dieser Cocktail aus, zwar sicher, guter Intention, Zeitgeist der Nachkriegszeit, einem blinden Glauben an freiwillige globale Zusammenarbeit ergab eine fatale Dynamik, die schlussendlich in dem elitären, den Bürger entmündigenden, realitätsfremden, von Selbstinteressen geprägten und freiheitseinschränkendem politischen Aktionismus münden musste, den wir jetzt beobachten. Es ist also nur folgerichtig, dass die Menschen diesen Weg mit aller Vehemenz zurückweisen, auch wenn klarerweise, das Grundproblem der Erhaltung unserer Lebensgrundlage, auf der Strecke bleibt.

Mit meiner eigenen Erkenntnis, dass diese politisch motivierte Einschränkung und Freiheitsberaubung als Mittel niemals den Zweck heiligen darf, nahm ich nur etwas vorweg, was jetzt in der Breite der Gesellschaft angekommen ist. Wir müssen mutig genug sein, Handeln radikal neu zu denken. Wir müssen den Menschen zutrauen, gut zu sein und in ihren Handlungen die wichtigen Themen mitzudenken. Freie Menschen, die mit ihrem oder ihnen überantwortetem Kapital wählen dürfen, werden in einer Welt, die durch individuelle Motive geprägt ist und per definition nicht koordinierbar und steuerbar ist, immer zu besseren Lösungen kommen, als Dekrete aus irgendwelchen Sitzungszimmern es jemals werden erreichen können.

Der Fokus auf Handlungsfähigkeit der Menschen, auf ihre Kreativität und das Problemverständnis ihrer spezifischen Lebensumstände sind die besten Zutaten für positiven Wandel, Wertschöpfung und Wohlstand. Das ist gut für Mensch und Natur. Jenen nun, die argumentieren, dass das Fiat System ja genau dies ermöglicht und wir trotzdem diese negativen ökologischen Externalitäten sehen sei gesagt, das dies zwar grundsätzlich stimmt, aber gleichzeitig das Fiat Geld System soviele toxische Anreize beinhaltet, dass es sich schlichtweg nicht eignet, um eine ökonomisch-ökologische Wertschöpfung in Balance zu erreichen. Geld auf das Problem zu werfen, macht erfahrungsgemäss das Problem nur schlimmer. Wir müssen Kapitalallokationstheorie, Kooperationsbereitschaft aus einer Bedürfnis- und Anreizsicht radikal neu denken. Bitcoin erlaubt das.

Welche aktuellen Projekte begeistern Dich momentan am meisten und warum?

Es sind weniger konkrete Projekte, als mehr die Erkenntis, dass sich die allgemeine Diskussion im Umgang mit wichtigen Themen langsam aber sicher zu verschieben beginnt. Althergebrachte Narrative scheinen langsam kritisch hinterfragt zu werden und dadurch entsteht eine Basis für eine neue, wirklich lösungsorientierte Diskussion. Jede Diskussion ist ein Kind ihrer Zeit und so hatte auch bisherige Narrative im Kontext ihrer Zeit ihre Berechtigung. Es geht aber wie immer darum, schonungslos zu analysieren, was aufgrund seiner Beständigkeit wert ist, weiterentwickelt zu werden, und was richtigerweise zurückgelassen werden soll. Diese Evolution findet sowohl im Klima- als auch im Bitcoin Diskurs statt und es entsteht ein Möglichkeitsraum, wo beide Themen miteinander gedacht werden können. Ich möchte Teil dieser Diskussion und damit einer konstruktiven Lösung sein. 

Bitcoin wird oft für seinen hohen Energieverbrauch kritisiert. Welche Rolle siehst du für Bitcoin in einer nachhaltigeren Zukunft?

Vorneweg: Proof-of-Work und die Notwendigkeit für das Aufwenden von extrinsischer Energie, ein offener Konsensus Mechanismus, das difficulty adjustment, ein nativer Token, welcher ein spieltheoretisches Anreizsystem schafft, in seiner Ausgabemenge fixiert ist und einem vordefinierten Ausgabeplan folgt, ist für sich und in sich wertvoll. Dafür Energie zu verwenden, ist keine Verschwendung, sondern die bestmögliche Nutzung von Energie. 

Die ökonomischen Implikationen sind vielseitig und die ökologischen Konsequenzen hoch interessant. Nur um ein Beispiel zu nennen: Man muss verstehen, dass im Keynesianischen Wirtschaftsmodell Konsum eine zentrale Rolle einnimmt und auch durch die Finanz Systemarchitektur incentiviert ist. Privater Konsum trägt zwischen 60-70% zum GDP der industrialisierten Welt bei und muss sich immer weiter steigern, um ein expansives, Schulden basiertes Wirtschaftssystem aufrechterhalten zu können. Diese Materialintensität bedeutet aber auch schonungslose Ausbeutung von Ressourcen und die damit einhergehenden Emissionen in der Wertschöpfungskette. Bitcoin, aufgrund seiner Inelastizität des Angebots incentiviert hingegen das Sparen und das überlegte Ausgeben für wirklich nutzbringende Produkte und Services. Wir konsumieren natürlich weiterhin, aber bewusster und mit geringerer Materialintensität. Dies wirkt nicht nur die Verschwendung von wertvollen Rohmaterialien entgegen, sondern reduziert automatisch auch das globale Emissionsprofil der Wirtschaft - ohne, so würde ich argumentieren, wirklich im Widerspruch zu hoher Lebensqualität zu stehen. Gesunde Kapitalallokation, marktbasiertes Auswaschen von Marktineffizienzen und die Tendenz zu Langlebigkeit sind inhärente Eigenschaften des Bitcoin Systems - im völligen Einklang mit dem, was wir im Bereich der Dekarbonisierung ebenso erreichen wollen. 

Wenn wir darüber hinaus noch besser verstehen wollen, wie Bitcoin zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen kann, ist der Energiesektor ein gutes Beispiel. Dekarbonisierung muss zwingend dort passieren, wo die meisten Emissionen entstehen. Man spricht hier von sogenannten Carbon-Bubbles, also Emissionsblasen, die entschärft werden müssen. Energiesysteme sind über die letzten 100 Jahre entstanden und aus verschiedenen Gründen hochgradig ineffizient. Dies im Detail zu erklären würde hier zu weit führen, es gibt zu diesem Thema aber hervorragende Literatur und Informationsmaterial. Bitcoin, aufgrund seiner Protokollarchitektur ist abhängig von günstiger Energie, ist aber gleichzeitig auch geographie agnostisch, flexibel und opportun. Der perfekte Kunde für Ineffizienzen in bestehenden Energiemärkten. Wenn wir von Ineffizienzen in Energiesystemen sprechen, dann meinen wir grundsätzlich nicht monetarisierbare, nicht verkäufliche Energie. Das ist aus vielen Gründen teuer für die Stromproduzenten und einer der Gründe, warum wir es in der gegenwärtigen Energiesystem Architektur nicht schaffen, den notwendigen Ausbau der Generierungsinfrastruktur in dem Masse voranzubringen, wie wir eigentlich müssten, um den Energiebedarf der modernen Gesellschaft zu stillen. Bitcoin, genauer gesagt Bitcoin Miner, können hier Lebenserhalter und Katalysator in dieser Dynamik sein, indem sie a) bestehende Ineffizienzen monetarisieren helfen und b) den teuren Ausbau der Energie Infrastruktur als verlässliche Abnehmer katalysieren helfen. 

Wie siehst du allgemein die Rolle von Technologie und Innovation im Kampf gegen den Klimawandel?

Entscheidend. Technologie hat immer deflationären Charakter, das heißt, wir erledigen über Zeit entweder mit gleichem Aufwand mehr nützliche Dinge oder mit weniger Aufwand die gleichen Aufgaben. Wenn wir uns die technologischen Entwicklungszyklen der letzten 250 Jahre seit Erfindung der Dampfmaschine anschauen, so sehen wir, dass diese sich in immer kürzeren Abständen abspielen. Kurz gesagt, unser technologischer Fortschritt erlaubt uns, immer mehr für immer weniger zu bekommen. Ein Grundproblem, warum die Gesellschaftsordnung aus dem Ruder zu laufen scheint, ist genau diese Spannung, welche sich immer weiter autrut, zwischen zwingend inflationären Geldsystem und zwingend deflationärem, technologischem Fortschritt. Die daraus entstehende Diskrepanz und der Versuch, diese Diskrepanz zu kitten, führt zu den meisten, wenn nicht allen, Problemen, die wir sowohl ökonomisch wie auch ökologisch beobachten. 

Wenn wir die Rolle von Technologie und einer nachhaltigen Zukunft diskutieren, so würde ich den Kontext weiter spannen wollen und behaupten, dass viele Antworten durch den organischen deflationären technologischen Fortschritt gegeben werden können, wenn wir diesen in einem nicht-inflationären Wertesystem, wie Bitcoin, ausdrücken. Ja, es würde heissen, dass das Leben immer billiger werden müsste. Ja, es würde bedeuten, dass keine der bestehenden Metriken des Keynesianischen Systems mehr funktionieren würde. Aber das ist eben genau die Diskussion, die wir eigentlich führen müssten. Für mich heisst nachhaltige Zukunft die Kombination aus organischem deflationärem, technologischen Fortschritt, kombiniert mit einem nicht-inflationärem Geldsystem, welches darüber hinaus, in seiner Eigenschaft als opportuner Energiekonsument dazu beiträgt, dass wir Energiegewinnung so schnell und hoch skalieren können, dass wir fast von “unerschöpflicher” Energie Verfügbarkeit sprechen können - Wohlstand inklusive.

Du bist Mitglied bei EBEA. Was hat Dich dazu bewogen, dieser Gemeinschaft beizutreten und was sind einige der spannendsten Initiativen, an denen ihr arbeitet?

EBEA ist eine großartige Initiative, die schlussendlich diese Inhalte und die Perspektive der positiven Rolle von Bitcoin für eine nachhaltige Zukunft an Entscheidungsträger zu vermitteln versucht. Wenn wir sagen, der Mensch ist grundsätzlich gut, will auch, wenn er die Möglichkeit hat, Gutes tun, dann muss dies zwingend auch für die gesellschaftlichen Entscheidungsträger gelten. Denn auch dort besteht dieses Verständnis-Vakuum, welchem wir systematisch durch direkten Dialog entgegenwirken wollen. EBEA versteht sich dabei als Plattform zwischen den Entscheidungsträgern und den Umsetzern und vermittelt zwischen beiden in Form von Roundtables, best-practice Beispielen, aber auch in der Übersetzung von europäischer Legislative in die Praxis.

Möglicherweise für viele überraschend, dass die europäische Legislative im Bereich der Energiewende Bitcoin sehr in die Karten spielt. Diese Synergien müssen aber für beide Seiten gut erklärt werden. Das braucht natürlich Zeit. Wir sehen aber auch, dass das Interesse an diesem Dialog da ist, die Erkenntnis immer mehr Einzug hält, dass Bitcoin hier ist zu bleiben und dass es sich lohnt, sich mit dieser neuen Realität wenn schon nicht gleich anzufreunden, dann doch zumindest auseinander zu setzen. 

Als Unternehmer im Bereich Klimaschutz: Welche Herausforderungen hast du persönlich erlebt und wie hast du sie überwunden?

Rückblickend betrachtet wurde dem Thema Klimaschutz aufgrund seiner medialen Omnipräsenz zu schnell zu viel Geld hinterher geworfen. Das zog nicht nur ehrliche Unternehmer an, sondern auch jene, die hier nur die Möglichkeit gesehen haben, schnelles Geld zu verdienen oder über massive Subventionen zu skalieren. Dies war sicher gut gemeint, hatte aber einen gegenteiligen Effekt. 

Um die Situation noch komplizierter zu machen, war es für Kapitalgeber so leicht wie nie zuvor, mit dem Thema Klima und Nachhaltigkeit billigstes Kapital zu lukrieren - sowohl vom Markt aufgrund der Nullzinssituation, als auch von der öffentlichen Hand, welche die Kapitalallokation weitestgehend an die Privatwirtschaft auslagerte. Das war für die Akteure hoch attraktiv, da Geld locker saß und die Bewertungen in astronomische Höhen schnellten. Die Ernüchterung folgte aber bald, spätestens als die Zentralbanken die Zinsen in Rekordtempo in die Höhe schraubten. Die gegenwärtige Situation in Sachen Kapitalallokation in Klimainitiativen ist entsprechend schwierig. Wenig gute und tragfähige  Investment Thesen treffen auf eine wenig gut durchdachte und auf Wachstum und Impact ausgerichtete Start-Up Landschaft. Die Verunsicherung ist groß und der Handlungsdruck enorm, um versprochene Returns und Wirkung über die Zeit zu zeigen. 

Es braucht gegenwärtig viel Vertrauensaufbau und Beziehungsentwicklung auf beiden Seiten, um gute Start-ups und gut aufgestellte Kapitalgeber zusammenzubringen. Diese Beziehungsarbeit braucht Geduld und ein Verständnis, wie hart die letzten zwei Jahre sowohl für beide Seiten waren. Es braucht fast ein Neu-Erfinden der Industrie, was mich persönlich als Betätigungsfeld begeistert. Ich bin mir aber sicher, dass wir aus dieser Phase der Ernüchterung gestärkt hervorgehen werden.   

Welche Ratschläge würdest du neuen Unternehmern geben, die im Bereich Bitcoin aktiv werden wollen?

Meine Ratschläge unterscheiden sich nicht groß von jenen im klassischen Unternehmertum. 

Fokussiere dich auf den Kunden. 

Verstehe deinen Kunden - nicht nur in seiner offensichtlichen Bedürfnislage, sondern vor allem in seiner Motivlage. Was treibt deinen Kunden an und warum soll er mit dir interagieren? Wie substituiert dein Kunde diese offensichtlichen und versteckten Bedürfnisse gegenwärtig? Verstehe immer, dass dein Produkt oder Service mit einem bestehenden Produkt oder Service konkurriert. Aus diesen und weiteren Fragen ergeben sich hoch interessante Insights, rund um welche man ein Geschäftsmodell aufbauen und testen kann.

Ein häufiger Fehler, den ich oft sehe, ist, dass junge Unternehmer das Unternehmen immer vorwärts denken und lenken. Es ist entscheidend, frühzeitig Klarheit darüber zu haben, wie das unternehmerische Endziel aussieht. Das macht zwar Angst, ist aber entscheidend, um eine strategische Landkarte zu haben, auf der das Unternehmen steuerbar ist; und nicht zuletzt dafür, um Investoren eine klare Vision für das Unternehmen aufzeigen zu können. 

Für Bitcoin spezifische Unternehmungen ist es wichtig, nicht zu unterschätzen, wie viele Berührungsängste und Vorbehalte in klassischen Industrien zum Thema Bitcoin vorhanden sind. Diese und andere strategische Fragestellungen, erarbeite ich mit meinen Kunden im systematischen Prozess. 

Zum Abschluss, wie siehst du die Zukunft von Bitcoin und nachhaltigem Unternehmertum in den nächsten zehn Jahren?

Wir werden uns fragen, wie wir jemals anders denken und handeln konnten. So organisch wird Bitcoin sich in den Alltag der Menschen integriert haben.

Hol' dir die Coinfinity App und investiere noch heute in Bitcoin - einfach und sicher!
Coinfinity im App Store
Coinfinity im Google Play Store