Lohnt sich Bitcoin Mining noch für Privatpersonen?

Bitcoin Mining ist einer der wichtigsten Aspekte des Bitcoin-Ökosystems. Miner helfen, das Bitcoin-Netzwerk zu sichern und Transaktionen zu verarbeiten, damit jeder auf der Welt Geld über das Internet senden kann. Hier erfährst du, ob es sich aus finanzieller Sicht lohnt, Bitcoin als Privatperson zu Hause zu minen.

Was ist Bitcoin Mining?

Oft liest man in den Medien, dass Bitcoin Mining extrem kompliziert sei. Das ist jedoch nicht ganz richtig. 

Im Wesentlichen ist Bitcoin Mining ein großes Würfelspiel, bei welchem die Person belohnt wird, die eine bestimmte Zahl am schnellsten würfelt. Die Belohnung ist die Blockprämie, welche aktuell pro Block 6.25 BTC beträgt. 

Beim Bitcoin Mining ist dies aber nicht eine einfache Zahl, sondern ein Datenstrang mit einer bestimmten Identität. Im Bitcoin Mining nennt man dies einen Hash. Die Leistung, welche ein Miner in das Finden eines Hashs steckt, nennt man die Hashrate. Je mehr Aufwand und Rechenleistung ein Miner aufbringt, desto wahrscheinlicher ist die Chance, dass er den richtigen Hash findet. 

Natürlich spielen hier noch Faktoren wie die Anzahl anderer Miner und die gesamte Hash-Rate eine Rolle, jedoch kann es vorkommen (obwohl dies sehr unwahrscheinlich ist), dass auch ein Hobby-Miner mit viel Glück einen Block findet und somit die Blockprämie für sich gewinnt. Dieser Prozess ist bekannt als Proof-of-Work und sichert das Bitcoin Netzwerk ab. 

Um sicherzustellen, dass der Miner mit der meisten Hash-Rate nicht das Netzwerk kontrolliert, hat man alle 2016 Blöcke ein Difficulty Adjustment (Schwierigkeitsanpassung) in den Bitcoin-Code eingebaut. Diese garantiert, dass ein neuer Block nur durchschnittlich alle 10 Minuten, und nicht früher, entsteht.

Ein weiteres Phänomen, dass man in Bezug auf Bitcoin-Mining kennen sollte, sind die Bitcoin Halvings. Diese finden alle 210.000 Blöcke statt und minimieren die Blockprämie, und somit Bitcoins Ausgaberate, um 50 %. 

Die Halvings sind auch für Anleger:innen spannend, da in der Vergangenheit der Preis nach den Halvings immer in die Höhe schoss und ein neues Allzeithoch erreichte. Das nächste Halving ist für Frühling 2024 geplant und minimiert die Blockprämie auf 3.125 BTC.

Was benötigt man, um Bitcoin zu schürfen? 

Um die Proof-Work-Funktion zu lösen, braucht man Rechenleistung. Da die Konkurrenz mittlerweile sehr groß ist, kann man dies heutzutage nicht mehr mit einem herkömmlichen Computer realisieren, sondern benötigt spezielle Geräte.

In der Mining-Industrie sind dies ASICs (Application Specific Integrated Circuits), was ein komplexer Name für ein einfaches Produkt ist. Diese Mining-Computer sind darauf ausgerichtet, sehr einfache Kalkulationen in extremer Geschwindigkeit durchzuführen, um so schnell wie möglich den richtigen Hash zu finden.

Neben den ASICs benötigt man auch Strom, eine Internetverbindung und meist auch ein Rechenzentrum mit aktiver Kühlung. Hier wird schon innovativ getestet und man findet heute verschiedene Modelle zur Kühlung. 

Als Privatperson muss man aber nicht eine derart große Infrastruktur besitzen, sondern kann auch schon mit einem ASICs-Miner in einer Kühlbox arbeiten, oder die Abwärme einfach geschickt nutzen. 

Mit der Rechenleistung des Miners kann man sich dann einem Mining-Pool anschließen. Wie es der Name bereits verrät, ist dies ein Kollektiv an Mining-Leistung, welches gemeinsam nach dem nächsten Block sucht. Viele dieser Mining-Pools sind eine Ansammlung aus Privatpersonen oder Hobby-Minern. Man geht aber keinen langfristigen Vertrag mit solchen Pools ein, sondern hat die Möglichkeit, innerhalb von Sekunden in einen anderen Pool zu wechseln. Dies sichert einen weiteren wichtigen Aspekt des Bitcoin-Netzwerks, die Dezentralisierung.

Lohnt sich Bitcoin Mining als Privatperson noch? 

Die Bitcoin Mining-Industrie ist einzigartig. Einerseits gibt es einen großen industriellen Markt mit Mining-Farmen überall auf der Welt, und andererseits hat man auch als Privatperson die Möglichkeit mitzumachen. 

Gerade weil der Mining-Markt ein wichtiger Bestandteil der Bitcoin-Welt ist, springen viele mit der Erwartung an Bord, dass man in ein paar Monaten davon profitieren kann. Dies ist jedoch in der Bitcoin Mining-Industrie normalerweise nicht der Fall.

Der ausschlaggebende Punkt ist der Bitcoin Preis. Wie jeder Vermögenswert hat auch dieser seine Hochs und Tiefs. Es ist wichtig, dies zu verstehen, da die Bitcoin-Mining-Industrie von einem hohen Bitcoin-Preis lebt.

Quelle: data.nasdaq.com

Schaut man sich einmal diese Grafik genauer an, wird man feststellen, dass ein Miner im Bullenmarkt bis zu drei Mal mehr Gewinn erwirtschaftet als im Bärenmarkt. Diese Gewinne werden dann oft in eine bessere Infrastruktur und neue ASICs reinvestiert. Überleben können nur die Mining-Firmen, die einen guten Mix aus Investitionen und Cashflow haben. 

Eine Privatperson hat da etwas mehr Spielraum. Schließlich will man ja nicht vom Bitcoin-Mining leben, sondern es als passive Einkommensquelle nutzen. Daher spielen die Marktphasen für Privatpersonen nicht so eine wichtige Rolle.

Natürlich profitiert man vom Bullenmarkt und kann so schneller seine Initialkosten decken. Schließlich muss man in einen ASIC investieren und den Strom, den man verbraucht, in die Berechnung miteinbeziehen. Sobald die Stromkosten aber gedeckt sind und man den Aufwand für den ASIC wettgemacht hat, kann Bitcoin Mining ein passives Einkommen werden. Gerade wenn man eine alternative Energiequelle findet. 

Wenn du jedoch nicht in der Lage bist, günstige Energie für dein Mining-Setup zu beschaffen, wirst du Schwierigkeiten haben, deine Betriebskosten zu decken. Außerdem musst du erst einmal die Anfangsinvestitionen decken, bevor deine Mining-Aktivitäten rentabel werden können. 

Für Privatpersonen, die in erster Linie auf die Rendite achten, ist es wahrscheinlich sinnvoller (und risikoärmer), Bitcoin zu kaufen und zu halten, als in einen eigenen Mining-Setup zu investieren, da verschiedene Faktoren die Rentabilität des Minings auch sehr kurzfrsitig beeinflussen.

Ab wann lohnt sich Bitcoin-Mining als Privatperson?

Wie bereits erwähnt, sind mit dem Bitcoin-Mining gewisse Aufwandskosten verbunden. Alleine ein ASIC kann je nach Modell zwischen 500 und 15.500 Euro kosten. Dabei sei gesagt, dass die teureren Modelle neu sind und dementsprechend effizienter minen. Man kann aber auch mit einem älteren Modell beginnen. 

Neben der Hardware muss man die monatlichen Energiekosten mit berechnen. Diese sind der springende Punkt. Hat man die Möglichkeit, eine erneuerbare Energiequelle wie Sonne, Wasser oder Wind zu nutzen, kann man schneller profitabel sein.

Neben der Energiequelle ist der größte Faktor für die Profitabilität der ASIC-Miner selbst. Dazu haben wir drei ASICs rausgesucht, um die Rentabilität darzustellen. Berechnet wurde alles mit dem aktuellen Strom­preis von 48,20 Cent/kWh (Stand: Februar 2023).

https://www.asicminervalue.com/miners/bitmain/antminer-s9-13-5th
Quelle: asicminervalue.com

Der Bitmain Antminer S9 ist eines der günstigsten und auch populärsten ASIC-Modelle und für viele Hobby-Miner der Einstieg in die Bitcoin Mining-Welt. Gebrauchte Modelle dieser ASICS findet man immer wieder für 300 bis 500 Euro. Bei den momentanen Strompreisen, wäre man nach einem Jahr bei einem Verlust von 5.138.95 Euro.

Anhand dieses Beispiels kannst du sehen, dass neben den Stromkosten auch die Art der Mining-Maschine, in die du investierst, erhebliche Auswirkungen auf deine potenziellen Mining-Einnahmen hat. 

Für Privatpersonen, die mehr über die technischen Aspekte von Bitcoin erfahren möchten, bietet Mining eine hervorragende Möglichkeit. Wenn du jedoch nur an Renditen interessiert bist, ist es wahrscheinlich besser, Bitcoin als Anlagegut zu kaufen und langfristig zu halten, als mit dem Mining zu Hause zu beginnen, denn die Unvorhersehbarkeit der Mining-Erträge kann deine Rendite schmälern.

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FAQs

Lohnt sich Bitcoin-Mining in Deutschland noch?

Die Rentabilität des Bitcoin-Minings hängt von vielen Faktoren, wie Stromkosten, der Schwierigkeit des Minings und des Bitcoin Kurses ab.

In Deutschland können die Stromkosten relativ hoch sein, sodass die Rentabilität geschmälert wird im Vergleich zu Ländern mit niedrigeren Energiekosten. Gerade in Zeiten von Energiekrisen ist Bitcoin-Mining nicht rentabel.

Dennoch ist es möglich, dass Mining in Deutschland profitabel ist, vor allem wenn der Bitcoin-Preis steigt und der Strompreis wieder sinkt.

Wie lange dauert es, bis man einen Bitcoin gemined hat?

Im Durchschnitt dauert es 10 Minuten, einen Bitcoin-Block zu minen. Natürlich kann es vorkommen, dass es einmal länger dauert. Um sicherzustellen, dass es immer 10 Minuten sind, findet alle 2016 Blöcke eine Schwierigkeitsanpassung statt.

Was passiert, wenn Bitcoin zu 100% gemined ist?

Wenn alle 21 Millionen Bitcoins gemined worden sind, werden keine neuen Bitcoin mehr erzeugt. Das Netzwerk wird weiterhin mit Transaktionsgebühren arbeiten, um den Minern einen Anreiz zu geben, Transaktionen im Netzwerk zu validieren.