Souveränität & Freiheit statt Parteiintrigen & Kontrolle: Interview mit Joana Cotar

In diesem hochspannenden Interview haben wir mit der ehem. Bundestagsabgeordneten und Bitcoin-Befürworterin, Joana Cotar, über den Nanny-Staat, Parteiintrigen, den digitalen Euro und Bitcoin als Instrument des Machtentzugs gesprochen.

"Mehr und mehr Menschen merken, dass der Nanny-Staat nichts Positives ist, sondern Menschen abhängig macht und unter seine Kontrolle bringt. Deswegen finden auch immer mehr den Weg zu Bitcoin, um selbstbestimmt und souveräner zu leben und dem Staat die Macht zu entziehen."

Joana Cotar im Portrait

Ich bin eine studierte Politikwissenschaftlerin, die es 2013 tatsächlich in die Politik verschlagen hat. 2017 wechselte ich aus dem Projektmanagement in den Deutschen Bundestag und war dort bis März 2025 Abgeordnete- zuerst für die AfD, ab 2022 partei- und fraktionslos. Meine Themen waren die Digitalisierung und die Freiheit. Da meine Kollegen wenig vom Thema Bitcoin verstanden und absurde Regulierungs- und Verbotspläne hatten, habe ich die Initiative „Bitcoin im Bundestag“ ins Leben gerufen, um Abgeordnete und ihre Referenten über das Thema aufzuklären.

Jetzt, nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag habe ich mich wieder selbständig gemacht, habe mit Roman Reher den Podcast „Dezentral & Direkt“ gestartet, bespiele meinen eigenen YouTube Kanal und setze mich noch immer für mehr Freiheit in Deutschland ein.

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Fragen & Antworten

Du warst bis vor Kurzem Mitglied des Bundestags und bis davor schon länger freie Abgeordnete gewesen. Warum hast du dich entschieden, deinen Weg außerhalb der etablierten Parteien weiterzugehen?

Weil Parteien nach altem Muster Teil des Problems und nicht Teil der Lösung sind. Selbst wenn man mit besten Absichten beginnt, wird man früher oder später vom System geschluckt und passt sich an. Und dann geht es nicht mehr darum, was das Beste für unser Land ist, sondern wie man wieder auf die Liste für den Bundestag kommt.

60-80 Prozent der Zeit sind Abgeordnete mit Parteiangelegenheiten, Intrigen, ihrer eigenen Karriere und Machtkämpfen beschäftigt. Da bleibt wenig Zeit für die echte Arbeit. Leistung und Können zählt wenig, es geht darum, Beziehungen aufzubauen und Netzwerke zu spinnen. Schlussendlich wählt sich eine kleine Clique selbst in Ämter und Mandate und das Peter-Prinzip kommt voll zum Tragen.

Du hast die Initiative „Bitcoin im Bundestag“ mitgegründet. Was war der Auslöser für dieses Projekt – und wie geht es damit jetzt weiter, wo du nicht mehr im Parlament sitzt?

Auslöser waren viele Gespräche und Kommentare meiner MdB Kollegen, die offenbarten, dass sie Bitcoin nicht verstanden haben. Sie glaubten den Schlagzeilen der Mainstreampresse, nach denen Bitcoin ein Klimakiller ist, von Terroristen genutzt oder zur Geldwäsche gebraucht wird. Sie sahen weder die Vorteile eines dezentralen Geldes noch die Möglichkeiten beim Thema Energie oder die weite Verbreitung in den ärmeren Gebieten dieser Welt. Das wollte ich ändern, um absurden Verbotsdiskussionen endgültig ein Ende zu bereiten und den ein oder anderen Horizont zu erweitern.

Es wird tatsächlich auch nach dem Bundestag weitergehen mit unserer Initiative, denn mein – jetzt ehemaliger – wissenschaftlicher Referent, Stephan Schmidt und ich haben Pläne. Mehr dazu gern in ein paar Wochen.

Wie war die Resonanz der anderen Politiker auf dein Engagement für Bitcoin – gab es offene Türen oder eher ideologische Abwehr?

Außer der Linksfraktion waren alle Fraktionen bei unseren Vorträgen vertreten. Entweder mit den Abgeordneten selbst oder mit den entsprechenden Referenten. Auch Referenten aus dem Finanz- und aus dem Bildungs- und Forschungsministerium waren bei einigen Vorträgen zu Gast. Andere MdBs haben sich unsere Vorträge auf YouTube angesehen, was wir durch Kommentare auf X mitbekamen.

Natürlich wünscht man sich immer mehr Engagement, aber wir können mit dem Outcome absolut zufrieden sein. Unser Ziel waren kleine „orange blocks“ in allen Fraktionen, die den größten politischen Blödsinn verhindern, wenn es wieder mal um die Regulierung von Bitcoin geht. Und daran werden wir auch weiterarbeiten.

Warum ist dir Bitcoin persönlich so wichtig – was bedeutet er für dich über das Finanzielle hinaus?

Bitcoin bedeutet für mich Freiheit. Ein Bereich, den der Staat und die Politik nicht erreichen und nicht kontrollieren können. Bitcoin gibt den Menschen die Möglichkeit, ihre Souveränität zurückzugewinnen und Bitcoin ermöglicht uns, die Macht des Staates und der Zentralbanken einzuschränken. Ein gutes Gefühl.

Du sprichst oft von individueller Freiheit und Selbstverantwortung. Siehst du eine Möglichkeit, wie gerade Deutschland diesen Weg wieder finden kann?

Ja, es geht vor allem über Bildung, Kommunikation und Bewusstsein. Selten war die Gelegenheit so gut, den Menschen die Freiheit wieder näherzubringen. Sie sehen, was in anderen Ländern, wie z.B. Argentinien möglich ist. Sie haben auch gesehen, wozu der Staat in der Corona-Zeit fähig war, dass er ihnen sogar die Grundrechte wegnehmen kann. Mehr und mehr Menschen merken, dass der Nanny-Staat nichts Positives ist, sondern Menschen abhängig macht und unter seine Kontrolle bringt. Deswegen finden auch immer mehr den Weg zu Bitcoin, um selbstbestimmt und souveräner zu leben und dem Staat die Macht zu entziehen.

Je besser der Austausch untereinander, je mehr freie Medien, Podcasts, Zeitschriften, Meet-Ups / Stammtische es gibt, in denen man freiheitliche Ideen und Aktionen diskutiert, desto besser. Und irgendwann wird es die aktuelle Politik so übertreiben, dass die Bürger sich etwas Neuem zuwenden werden.

Was denkst du über den digitalen Euro – ist das für dich ein bedrohliches Instrument oder einfach nur ein weiteres Zahlungsmittel?

Der digitale Euro eröffnet den Weg zur totalen Kontrolle und Lenkung der Menschen. Niemand braucht ihn, nur die Zentralbank und die Politik wollen ihn und das sollte uns allen zu denken geben. Auch wenn die Politik im Moment das Gegenteil behauptet, ist es möglich, über den digitalen Euro alle Zahlungsströme zu kontrollieren und nachzuvollziehen, wie man sein Leben lebt und früher oder später dieses per Social Scoring oder einem entsprechend programmierten Euro zu lenken. Ich halte den digitalen Euro für brandgefährlich und kann nur jedem dazu raten, die Finger davon zu lassen.

Du betreibst seit kurzem gemeinsam mit dem Blocktrainer den Podcast „Dezentral & Direkt“. Was wollt ihr mit dem Format bewirken?

Bildung und Aufklärung. Wir wollen politische und wirtschaftliche Themen unter freiheitlichen Gesichtspunkten aufbereiten und diskutieren. In den Mainstream-Medien wird oft sehr einseitig und staatsgläubig berichtet, dem wollen wir etwas entgegensetzen, neue Ideen und Denkanstöße liefern, wie zuletzt z.B. beim Thema „Trump-Zölle“.

 

Gibt es Gäste oder Themen, auf die du dich in Bezug auf den Podcast in Zukunft besonders freust?

Ich denke, wenn der Bundestag und die neue Regierung ihre Arbeit aufnehmen, werden wir sehr viel zu diskutieren haben, denn der Koalitionsvertrag lässt Schlimmes erahnen. Auch die USA und Argentinien bleiben spannende Themen, die wir sicher immer mal wieder aufgreifen werden. Noch haben wir keine Gäste geplant, aber vielleicht ändert sich das in Zukunft. Mir wäre auch an einer Vernetzung der deutschen Podcaster und YouTuber gelegen, die ähnliches machen wie wir, denn ich sehe darin eine echte Chance für Deutschland.

Wie siehst du die Zukunft von Bitcoin in Deutschland bzw. der EU – politisch, gesellschaftlich und regulatorisch?

Der Koalitionsvertrag sagt nicht viel zum Thema Krypto - zum Glück soll die Haltefrist wohl nicht abgeschafft werden - trotzdem mache ich mir Sorgen, wenn ich einige Äußerungen meiner ehemaligen Kollegen höre. Wir sollten da also sehr aufmerksam bleiben und weiter Aufklärung betreiben.

Gesellschaftlich hoffe ich, dass immer mehr Menschen den Weg zu Bitcoin finden werden. Trump hat dafür gesorgt, dass das Thema breiter bekannt wurde. Wer in einer Krisenzeit wie dieser dafür sorgen will, dass der Staat einen nicht enteignen kann, wer sein Erspartes eigenverantwortlich verwalten will, kommt eigentlich an Bitcoin nicht vorbei.

Was möchtest du Menschen mitgeben, die gerade erst anfangen, sich mit Bitcoin zu beschäftigen – und vielleicht noch zögern?

Informiert Euch gut und dann los.Ich werde immer wieder gefragt, ob es sich denn noch lohnt, jetzt in Bitcoin einzusteigen. Ich bringe dann den Spruch „Der beste Zeitpunkt, Bitcoin zu kaufen, war gestern. Der zweitbeste ist heute.“ Mit einem Sparplan einzusteigen ist, denke ich, der beste Weg. Wenn man sich den Wertverlust des Euros anschaut, ist es eigentlich ein No-Brainer.Und wenn möglich: Spart euch die Shitcoin-Phase ;) Nur Bitcoin ist absolute Knappheit und wirklich dezentral.

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