Bitcoin als Bilanzretter: Interview mit Phil Lojacono

In diesem Interview sprechen wir mit dem Unternehmer und Bitcoiner Phil Lojacono. Wie er Bitcoin für sich entdeckt hat, welche Pläne er mit seinem Bitcoin Business verfolgt und welche wichtige Rolle Bitcoin innerhalb der nächsten Jahre aus seiner Sicht einnehmen wird, erfahrt ihr hier.

"Bitcoin wird sich meiner Meinung als härtester Vermögenswert zur Besicherung aller Bilanzen durchsetzen. Seien es Nationen, Konzerne oder private Bilanzen. Es gibt keinen besseren Vermögenswert, in dem man seine monetäre Energie darin speichern kann. Und das wird sich in den nächsten zehn Jahren manifestieren."

Phil im Portrait

Ich bin Phil, 35 Jahre und in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Nach meinem Studium in Business Administration und Finance & Banking, habe ich bei Google in Dublin gearbeitet. Daraus entstand Advanon, eine KMU Finanzierungsplattform, welche ich zusammen mit einem Holländer und einem Schweden gründete. Nach sechs intensiven Jahren konnten wir im Frühjahr 2020 verkaufen. Anschliessend wurde ich CEO einer Immobilienplattform. Diese durfte ich drei Jahre führen, bevor es mich jetzt wieder zurück ins Unternehmertum zog. Im Mai 2024 gründete ich die Berglinde AG. Ein Bitcoin Unternehmen mit Fokus auf Unternehmen in der DACH Region. Um ganz nahe am Markt zu sein, konzentrieren wir uns am Anfang auf Education und Consulting, bevor dann in den nächsten 2-3 Jahren ein eigenes Produkt entstehen soll.

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Fragen & Antworten

Was hat dein Interesse an Bitcoin im Jahr 2015 geweckt und wie hat sich deine Perspektive seitdem verändert?

Ich war schon immer sehr begeisterungsfähig (manchmal auch zu sehr…) und dementsprechend auch ein grosser Fan neuer Innovationen. 2015 war ich an einem Start-Up Event und habe dem Gründer von Bitcoin Suisse beim Pitchen zugehört. Ich fand damals das Versprechen von privatem und konkurrierenden Währungen spannend.

Ehrlich gesagt hatte ich aber genügend eigene Herausforderungen mit unserem Start-Up. Ich konnte mich also damals noch nicht intensiv mit Bitcoin/Crypto etc. auseinandersetzen. Was dazu führte, dass ich einfach mit einer kleinen Position in ganz viele Cryptos investierte und das Ganze nur an der Seitenlinie beobachtete.

Welche Herausforderungen hast du in den frühen Tagen deines Bitcoin-Engagements erlebt und wie hast Du diese überwunden?

Es kann gut sein, dass ich mich damals einfach zu wenig darum kümmerte. Aber ich habe den Eindruck, dass es 2016/2017 viel schwieriger war, sich richtig zu informieren. Ich zumindest habe einige schmerzhafte Learnings mit verschiedenen Cryptos machen müssen, bevor ich mich dann ab 2018/2019 intensiv mit der Technologie auseinandersetzte und feststellen durfte, “there is no second best”.

Was war die Motivation hinter der Gründung von Berglinde und welche Ziele verfolgst Du mit diesem Projekt?

Wie erwähnt, ab 2018 habe ich mich intensiv mit Bitcoin auseinandergesetzt. Zuerst in erster Linie mit der Technologie an sich. Insbesondere aber nach dem Verkauf unseres Startups im 2020 und dem Start der Covid Lockdowns dann mit der geopolitischen und makroökonomischen Komponente. Ich war unglaublich fasziniert und habe mich mit viel Enthusiasmus und Ehrgeiz in verschiedene Themen rund um Bitcoin reingearbeitet.

Mit dem Resultat, dass sich sowohl meine eigene Lebenseinstellung stark positiv veränderte und ich sehr viele enthusiastische, optimistische und sehr intelligente Menschen im Space kennenlernen durfte. Demgegenüber stand die desaströse Berichtserstattung zu Bitcoin in den Medien und die nach wie vor skeptische Haltung der Bevölkerung. Mitunter auch bei Personen in meinem engsten Umfeld. Das konnte ich nie nachvollziehen. Weshalb ich den Newsletter Coprnic (jetzt Berglinde News) ins Leben rief. Das Ziel ist, die geopolitischen und makroökonomischen Zusammenhänge mit Bitcoin einfach zu erklären.

Parallel dazu war mir schon lange bewusst, dass ich nach meinem eigenen Start-Up, dann als angestellter CEO, wieder zurück ins Unternehmertum wollte. Dieses Mal wollte ich das selber finanzieren und sehr langfristig planen. Und ich wollte das in einem Bereich tun, von dem ich zu 200% überzeugt bin, grosse Passion mitbringe und fest davon überzeugt bin, dass ich langfristig einen positiven Effekt auf die Gesellschaft haben kann. 

Wie hat deine frühere Erfahrung im Startup-Umfeld deine Herangehensweise an Bitcoin und Berglinde beeinflusst?

Das billige Fiat-Geld hat dazu geführt, dass sehr viele Start-Ups zu einfach an zu viel Geld kamen. Da auf globaler Skala damit sehr viel Geld von vermögenden Personen in die Ausbildung mehrheitlich junger Menschen und in die Innovationskultur umverteilt werden, hat das durchaus auch viele positive Seiten.

Für das Unternehmertum ist es aber auch toxisch. Es verleitet zu Fehlallokationen und zu hohen Kosten auf nicht kundenorientierten Use Cases. Diesen Fehler haben wir, aber auch ganz viele andere Start-Ups, gemacht und machen ihn immer noch. Ich wollte das verhindern, indem ich mich - zumindest zu Beginn - zwinge, so nahe am Markt wie irgendwie möglich zu sein. Das heisst, ich berate Kunden und schaue, wo tatsächlich der Schuh drückt. Später soll daraus ein Produkt entstehen, aber basierend auf richtigen Marktbedürfnissen.

Welche besonderen Projekte oder Initiativen planst du in naher Zukunft mit Berglinde umzusetzen?

Aktuell arbeite ich an verschiedenen Projekten im Bitcoin Bereich. Zwei davon sind Bitcoin Mining Projekte, bei denen ich zusammen mit Kunden schaue, wie wir Mining im Zusammenhang mit Batterien und Solarenergie richtig einsetzen, um die Energieinfrastruktur möglichst nachhaltig und kosteneffizient aufzustellen. Mit mehreren Firmen schaue ich aktuell, wie sie von Bitcoin auf der Bilanz und als Zahlungsmittel profitieren können. Dann arbeite ich noch mit einer Bank, mit der wir mögliche Weiterentwicklungsschritte planen und das Personal schulen.

Aber aktuell sehe ich auch unglaublich viel Potenzial im Bereich des Bitcoin Asset Management. Eine grosse Herausforderung liegt darin, dass Bitcoin aktuell noch nicht “arbeitet”. Auf der anderen Seite gibt es viele Fiat-Investoren, die händeringend nach Anlagemöglichkeiten suchen. Da ist das Potenzial sehr gross und ich habe schon einige spannende Gespräche diesbezüglich führen dürfen.

Wie siehst du die Rolle von Bitcoin in der globalen Finanzlandschaft in den nächsten fünf bis zehn Jahren?

Bitcoin wird sich meiner Meinung als härtester Vermögenswert zur Besicherung aller Bilanzen durchsetzen. Seien es Nationen, Konzerne oder private Bilanzen. Es gibt keinen besseren Vermögenswert, in dem man seine monetäre Energie darin speichern kann. Und das wird sich in den nächsten zehn Jahren manifestieren. Es werden viele Konzerne die Microstrategy-Strategie fahren und es werden einige Nationen ihre Währungen mit Bitcoin auf der Bilanz stärken.

Ich gehe allerdings noch nicht davon aus, dass wir Hyperbitcoinization sehen werden, insofern dass Menschen alle nur noch mit Bitcoin bezahlen und das gesamte Vermögen selber verwahren. Dafür brauchen wir wohl nochmals zehn Jahre mehr.

Wie schätzt du das Potenzial von Bitcoin in Bezug auf die Lösung globaler wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen ein?

Riesig. Ich gehe davon aus, dass die nächsten fünf bis zehn Jahre der breiten Bevölkerung aufzeigen werden, dass sehr viele unserer globalen Probleme aufgrund des Fiat Geldsystems entstehen.

Die legitimen Kritikpunkte linker Politik, dass sich Kapital von der effektiven Arbeitsleistung entkoppelt hat, bedarf effektiver Lösungen.

Die unendlich langen Kriege, die nur durch Fiat-Geld finanziert werden können, bedürfen effektiver Lösungen.

Die Migrationswellen, die aufgrund des monetären Kolonialismus gegenüber des globalen Südens entstehen, bedürfen effektiver Lösungen. 

Die desaströse, den Mittelstand verdrängende de-facto Steuer, namens “Inflation”, bedarf einer effektiven Lösung.

Der ausufernde, allumfassende und viel zu teure Staatsapparat, der die Macht in einigen wenigen Händen zentralisiert, bedarf effektiver Lösungen.

Bitcoin ist diese Lösung.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die du aus Deiner bisherigen Karriere im Bereich Fintech Unternehmertum und mit Bitcoin gelernt hast und die du mit anderen teilen möchtest?

Die sechs wichtigsten Lektionen:

  1. Ideen sind wertlos. Alles was zählt, ist der freie Markt. Verlieb dich nicht zu fest in deine Initialidee, geh raus und finde heraus, was der Markt will. Sprich mit deinen Kunden und dann baue genau das.
  2. Der erste Schritt ist der Schwierigste, Fundraising der Einfachste. Zwei Learnings in einem. Das Erste ist “tu es einfach”. Der Schritt ins Unternehmertum ist immer irgendwie beängstigend, aber er lohnt sich auf allen Ebenen. Und das zweite Learning ist, konkurrenziere nicht über fundraising, konkurrenziere über Kundennutzen.
  3. “I have not failed. I’ve just found 10’000 ways that won’t work”. Das berühmte Zitat von Thomas Edison trifft es auf den Punkt. Lass dich nicht unterkriegen, alle kochen nur mit Wasser und alles wird irgendwie gut gehen.
  4. Träume langfristig, handle kurzfristig. Deine Vision sollte gross sein und bestehen bleiben. Der Weg dahin ist flexibel und muss dem Markt angepasst werden.
  5. Sei deines Glückes Schmied. Lerne von anderen, aber bilde dir deine eigene Meinung, übernimm Verantwortung, sei frei in deinen Handlungen und Tätigkeiten. Niemand ist verantwortlich für dein Schicksal, ausser du selber.
  6. und last but not least: There is no second best. Speichere deine Zeit und deine Energie in Bitcoin. Bitcoin hat die phänomenale Eigenschaft, dass es dich nicht nur ökonomisch, sondern auch philosophisch und spirituell verändern wird. Geniesse diese Reise.

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