"Wenn Lobbyarbeit die Unabhängigkeit von Bitcoin gefährden könnte, dann wäre Bitcoin nicht diese offene, freie und zensurresistente Technologie, wie wir sie heute kennen."
Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei Bitcoin Austria engagiere ich mich für Bitcoin-Bildung und Vernetzung. Seit 2022 betreibe ich mit "Satoshi Engineering" eine kleine, aber feine Softwareschmiede, wo wir IT-Dienstleistungen mit Bitcoin-Bezug anbieten und eigene Projekte umsetzen, wie z.B. die Lightning Tipcards (tipcards.io).
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Die meisten Leute haben mittlerweile zumindest den Begriff „Bitcoin“ schon mal gehört. Leider ist Finanzbildung und die Beschäftigung mit der eigenen Geldanlage immer noch ein Minderheiten-Thema und Verständnis für Bitcoin eine Nische innerhalb dieser Gruppe.
Wir bieten das gerne an, sehen uns aber nicht als PR-Agentur, die aktiv Presseaussendungen verbreitet. In 13 Jahren kommen aber schon zahlreiche Presseartikel, Radio- und TV-Auftritte zusammen. Zum Glück gibt es mittlerweile weitere, kompetente Bitcoin-Experten im Land, die Medien und Politik qualitätsvoll Auskunft geben können.
Bitcoin ist schon neuartig genug, da ist es durchaus hilfreich, wenn man als greifbare, etablierte Organisation auftreten kann. Es macht in der Außenwahrnehmung einen großen Unterschied, ob man als Einzelperson auftritt oder als Sprecher einer Organisation. Ein Verein kann zudem personelle Wechsel besser überdauern. Wenn ich mich künftig anderen Dingen widme, wird Bitcoin Austria trotzdem weiter bestehen.
Über Jahre wurde immer wieder die Frage gestellt: „Was passiert, wenn Staaten Bitcoin verbieten?“ Die Realität bestätigt, was Bitcoiner immer proklamieren: Bitcoin lässt sich nicht stoppen, auch nicht durch staatliche Verbote. Mit solchen Maßnahmen schaden Regierungen nur der eigenen Bevölkerung, während andere Staaten die Chancen von Bitcoin erkennen und die Menschen von einer Bitcoin-freundlichen Haltung profitieren.
Über die Berichterstattung in Mainstream-Medien hat der deutsche Schriftsteller und Philosoph Wolfram Eilenberger so treffend gesagt: „Wenn Sie wirklich skeptisch werden wollen über “Qualitätsjournalismus”, dann kennen Sie sich mit Bitcoin ein bisschen aus und Sie sehen, was darüber geschrieben wird - und das ist abgründig!“ Insbesonders negative Berichterstattung ist fast immer ideologisch überlagert, gepaart mit unzureichender Sachkenntnis. Diese vermeintlichen „Qualitätsmedien“ schaden so primär ihren verbliebenen Lesern, Hörern und Sehern.
„Die“ Bitcoin-Community gibt es nicht. Wie auch bei Bitcoin, kann jede(r) ganz individuell und ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen, die eigenen Fähigkeiten einbringen und z. B. Aufklärungsarbeit leisten.
Bitcoin selbst ist nicht auf Gesetze oder staatliche Regulierung angewiesen, aber es liegt durchaus in den Händen des Gesetzgebers den breiten Zugang und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für die Menschen zu erleichtern - oder zu erschweren, sowie ein attraktives Umfeld für Bitcoin-Unternehmen zu schaffen.
Persönlich sehe ich Aufklärung und Bitcoin-Bildung für Entscheidungsträger als eine nachhaltige Möglichkeit. Seit der jüngsten Nationalratswahl haben wir mehrere Bitcoin-kundige Personen im Parlament, die auch unterschiedlichen Parteien angehören. Wir unterstützen hier gerne.
Wenn Lobbyarbeit die Unabhängigkeit von Bitcoin gefährden könnte, dann wäre Bitcoin nicht diese offene, freie und zensurresistente Technologie, wie wir sie heute kennen.
In Österreich konnte in den frühen Bitcoin-Jahren – im Gegensatz zu Deutschland – etwas entstehen, weil sich hier Politik und Behörden für unzuständig erklärten. So hatten wir sehr früh flächendeckend Bitcoin-Automaten und mehrere, datenschutzfreundliche Prepaid-Voucher-Angebote zum Bitcoin-Kauf mit Bargeld.Mein Wunsch für die regulatorische Zukunft? Die Politik soll sich möglichst raushalten und Menschen und Unternehmen einfach in Ruhe machen lassen.
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