Der Blocktrainer: Interview mit Roman Reher

In diesem spannenden Interview sprechen wir mit dem Unternehmer, Bitcoin-Educator und YouTuber Blocktrainer aka Roman Reher. Wir erfahren, wie es zur Gründung des Blocktrainer-Kanals kam und welche Ziele er zukünftig damit verfolgt. Außerdem teilt Roman seine Gedanken zu den bevorstehenden US-Wahlen und den Einfluss staatlicher Regulierungen auf Bitcoin.

"Die staatliche Regulierung sollte nicht auf Verbote und Einschränkungen ausgerichtet sein, sondern vielmehr auf Freiheit und Offenheit. Langfristig schadet man mit einer restriktiven Regulierung der eigenen Volkswirtschaft, da es dazu führen wird, dass Unternehmen und wohlhabende Bitcoiner das Land und den Steuerraum verlassen werden."

Roman Reher im Portrait

Roman Reher im Portrait

Roman Reher ist ein deutscher Gründer, Unternehmer und Bitcoin-Educator. Sein YouTube-Kanal "Blocktrainer" ist mittlerweile einer der weltweit größten Kanäle mit Bitcoin-Fokus. Er schafft es, komplexe technische und ökonomische Sachverhalte in leicht verständliche Worte zu fassen. Er war zudem mehrfach als Experte für diverse Rundfunkformate und als Eröffnungsredner bei der Initiative “Bitcoin im Bundestag” tätig. Reher und sein Team stellen kontinuierlich aktuelle und hochwertige Bitcoin-Inhalte für das deutschsprachige Publikum bereit.

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Fragen & Antworten

Was war der Auslöser für dich, den Blocktrainer-Kanal zu starten und wie hat sich deine Mission seitdem entwickelt?

YouTube war für mich zum Beginn meiner Reise ein reines Hobby. Ich hatte mich neben meiner Arbeit als IT-Projektmanager viel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen beschäftigt, insbesondere auf technischer Basis. Ich wollte mein Wissen weitergeben und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Blockchain-Projekten erklären. Nachdem ich dann begonnen hatte, auch die ökonomische Seite der jeweiligen Coins zu betrachten und Fragen zu stellen, auf die ich keine Antworten erhalten habe, kam ich relativ schnell zu der Feststellung, dass Bitcoin mit allen anderen Projekten eigentlich nicht vergleichbar ist. Netzwerkeffekte, Dezentralität und das Fehlen von Vertrauensparteien machen Bitcoin einzigartig und ich richtete meinen Kanal fortan entsprechend aus.

Die Entwicklung des Kanals ging seither steil bergauf und mittlerweile ist “Blocktrainer” mit allem, was dazugehört - YouTube, Webseite, Forum, Podcast und Co. - eine der weltweit größten Plattformen mit Fokus auf Bitcoin. Und das, obwohl wir fast ausschließlich deutschsprachigen Content produzieren.

Welche Tipps würdest du Einsteigern geben, die gerade erst anfangen, sich mit Bitcoin zu beschäftigen?

Das Wichtigste in meinen Augen ist es sowohl kritisch, aber gleichzeitig auch offen an die Sache heranzugehen. Man sollte sich nicht vor der Tatsache verschließen, dass es für jede Kritik eventuell auch eine Antwort gibt und man meistens nicht einmal lange danach suchen muss. Ich empfehle jedem, der sich mit Bitcoin beschäftigen möchte, sich der Sache zunächst aus dem eigenen Fach- und Wohlfühlbereich heraus zu nähern. Wenn ich mich beispielsweise für Technik interessiere und ein gewisses technisches Grundverständnis habe, fällt es mir womöglich leichter, mich dem Thema entsprechend zu nähern. Spannend wird es jedoch, wenn wir beginnen, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten und über den Tellerrand zu blicken.

Als praktischen Tipp möchte ich Neulingen mitgeben, sich im Hinblick auf den Kaufprozess und das Thema der Selbstverwahrung erst mit kleinen Beträgen heranzuwagen und versuchen zu verstehen, wie alles funktioniert und womit man es eigentlich zu tun hat. Außerdem ergibt es nach meiner Ansicht auch definitiv Sinn, sich zunächst auf Bitcoin zu konzentrieren und sich nicht von den tausenden anderen Projekten ablenken zu lassen. Wenn man verstanden hat, was Bitcoin besonders macht, läuft man definitiv weniger Gefahr auf Lug und Betrug im Krypto-Space hereinzufallen.

Wie siehst du die aktuelle Rolle von Bitcoin in der globalen Finanzwelt? Welche Entwicklungen erwartest du in den nächsten fünf Jahren?

Da unser aktuelles Fiatsystem immer mehr Probleme erzeugt, die den Menschen auf Dauer auch immer klarer werden, wird die Rolle von Bitcoin in der globalen Finanzwelt auch stetig stärker. Aktuell erleben wir eine spannende Zeit, da insbesondere in den USA, aber auch in einigen anderen großen Volkswirtschaften, Bitcoin bereits zum Politikum wurde. Die Wallstreet hat mit den Bitcoin-ETFs mittlerweile einen direkten Zugang zu Bitcoin und erste staatliche Pensionsfonds haben im Laufe des Jahres begonnen, Bitcoin für einen Teil ihrer Vermögensallokation zu nutzen. Die Zeichen stehen gut, dass dies die Bitcoin-Adoption in den nächsten vier bis fünf Jahren stark vorantreiben könnte.

Wie könnte das Ergebnis der kommenden US-Wahl deiner Meinung nach den Kurs und die Akzeptanz von Bitcoin weltweit beeinflussen?

Die beiden Präsidentschaftsanwärter, Donald Trump und Kamala Harris, haben von dem, was man bisher weiß, sehr unterschiedliche Ansichten zu dem Thema. Obwohl Trump anfangs sehr skeptisch war, steht er Bitcoin und dem Kryptomarkt im gesamten stark positiv gegenüber. In den Reihen der Republikaner haben BTC und Co. viele Unterstützer und Themen wie eine geplante Bitcoin-Reserve oder rechtlichen Schutz für Bitcoin-Besitzer und die Durchführung von Transaktionen oder die Selbstverwahrung, haben mittlerweile ihren Weg in deren Parteiprogramm gefunden.

Kamala Harris hatte sich bis vor kurzem nie öffentlich zu Bitcoin oder anderen Kryptowährungen geäußert, galt diesbezüglich jedoch immer als Skeptikerin. Nachdem sie gesehen hatte, wie Trump mit seiner Pro-Bitcoin-Haltung auf Wählerfang ging, versuchte sie es ihm gleichzutun, wobei ihr jedoch einige Missgeschicke unterliefen, die dazu führten, dass sie die “Krypto-Lobby” nicht für sich gewinnen konnte.

Unabhängig von deren anderen Wahl- und Parteithemen, wäre ein Wahlsieg von Donald Trump für Bitcoin wohl deutlich positiver als Harris’ Einzug in das Weiße Haus.

Was sind deine Gedanken zu staatlichen Regulierungen im Bereich von Bitcoin? Wie können diese sinnvoll gestaltet werden, ohne Innovationen zu unterdrücken?

Die staatliche Regulierung sollte nicht auf Verbote und Einschränkungen ausgerichtet sein, sondern vielmehr auf Freiheit und Offenheit. Wir haben in der Vergangenheit in verschiedensten Ländern immer wieder Versuche gesehen, die Bitcoin-Nutzung einzuschränken – fast immer ohne Erfolg. Langfristig schadet man mit einer restriktiven Regulierung der eigenen Volkswirtschaft, da es dazu führen wird, dass Unternehmen und wohlhabende Bitcoiner das Land und den Steuerraum verlassen werden.

Mit einer offenen und progressiven Regulierung sorgt man hingegen für Innovation, auch wenn es für Politiker im ersten Moment mehr Unsicherheit bedeutet.

Du bist sehr stark bei “Bitcoin im Bundestag” involviert. Kannst du die Initiative ein wenig erklären und ein paar Erfahrungen mit uns teilen?

Bei der Initiative “Bitcoin im Bundestag” geht es darum, Aufklärung zu leisten und Politikern und deren Mitarbeitern die Angst vor Bitcoin zu nehmen. Es soll eine Sensibilisierung für das Thema geschaffen werden. Die fraktionslose Politikerin Joana Cotar hat “Bitcoin im Bundestag” ins Leben gerufen und interessierte Personen aus allen Parteien sind dazu eingeladen, die regelmäßig stattfindenden Informationsveranstaltungen zu besuchen. Die Initiative an sich ist noch sehr jung und erst vor wenigen Monaten gestartet.

Der Ausgang beziehungsweise langfristige Einfluss von Bitcoin im Bundestag ist natürlich noch ungewiss. Ich freue mich jedoch, dass ich die Ehre hatte, den Eröffnungsvortrag zu halten und auch in der vergangenen Woche, war ich wieder als Gastredner für eine Veranstaltung in Berlin.

Wie wichtig ist dir der direkte Austausch mit deiner Community, und welche Rolle spielen Events wie das “Blocktrainer Event” und die “Blocktrainer Live Show” dabei, um den Kontakt und das Vertrauen zu deinen Zuschauern zu stärken?

Der Austausch mit der Community ist mir sehr wichtig, da mein Ziel nicht ist, den Leuten einfach nur Bitcoins Funktionsweise zu erklären. Ich bin auch an den Auswirkungen interessiert, die Bitcoin auf unser gesellschaftliches Leben oder auf persönliche Lebensstile hat. Da der “Bitcoin-Weg” für jeden individuell ist, finde ich Feedback aus der Community zum Beispiel im Live-Chat bei YouTube extrem spannend.

Aber auch bei Live-Events suche ich immer gerne den Austausch mit anderen Bitcoinern. Unsere eigenen “Blocktrainer Events” sind deshalb bewusst als “Community Events” ausgelegt, bei dem die persönliche Interaktion innerhalb der Blocktrainer-Gemeinschaft gefördert werden soll. Finanziell bieten uns derlei Events keinen großen Anreiz, da sie sich monetär nach Abzug der aufgewendeten Ressourcen kaum rechnen. Sie sind vielmehr ein Dankeschön und als Plattform zum Austausch gedacht.

Wie stellst du dir die Zukunft des Blocktrainer-Kanals vor? Welche neuen Formate, Themen oder Projekte planst du, um weiterhin relevante Inhalte für deine Community zu liefern und den Kanal weiterzuentwickeln?

Natürlich kann man nicht immer alles planen oder vorhersehen, aber aktuell gibt es Überlegungen, das “Blocktrainer-Team”, das redaktionell, technisch oder ganz allgemein im Hintergrund tolle Arbeit leistet, stärker auch bei YouTube einzubinden. Ich könnte mir zum Beispiel eine Art Interview-Format vorstellen, bei dem ich ein oder zweimal im Monat mit unseren Redakteuren über Details in den Artikeln spreche, da ich glaube, dass sie oft noch mehr Tiefe für die Themen mit in ein Gespräch bringen können und dies zu einem spannenden Austausch führt.

Abgesehen davon liebe ich es, regelmäßig Live zu streamen und für diejenigen, die keinen langen Stream schauen wollen, wird es auch weiterhin die wichtigsten Themen “häppchenweise” in den geschnittenen Nutshell-Videos geben.

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